Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber Vanille-Kipferl gehen immer und dürfen in der Weihnachtszeit nicht fehlen. Aaaaber – und das ist halt auch wichtig – sie schmecken nicht immer so, wie sie sollten. Und dazu kommt, dass sie optisch manchmal eher an Halbmonde als an Kipferl erinnern. Wer kennt's? ;-)
Dieses Jahr hab ich zum ersten Mal mit meiner Schwiegermutter die wirklich echten und richtig guten Vanille-Kipferl gebacken. Und ich kann euch sagen, dass diese nicht nur super lecker schmecken, sondern auch in der Konsistenz und im Geschmack die volle Punktzahl erhalten.
Natürlich nicht, weil ICH sie gebacken habe: Es liegt eindeutig am Jahrzehnte lang erprobten Rezept. Denn dieses hat meine Schwiegermama schon von ihrer Mutter übernommen.
Das brauchst du für ca. 1.5 Backbleche:
250 g Weissmehl
100 g geschälte, geriebene Mandeln
70 g Zucker
200 g Butter
ca. 200 g Puderzucker – um diesem einen Vanillegeschmack beizufügen, musst du zwei Vanillestängel längs halbieren und in Hälften oder Viertel schneiden und diese Stücke in den Puderzucker stecken
Wenn du den Puderzucker mit Vanille aromatisieren möchtest, musst du die Vanillestängel schon einige Tage zuvor in den Puderzucker stecken – am besten gleich in eine 500-Gramm-Packung.
3–4 Päckchen Vanillezucker – weisser Vanillezucker, nicht der dunkle
1 Bogen Seidenpapier – geht auch ohne, aber mit macht's mehr Spass ;-)
So gehst du vor:
Mische das Mehl, die Mandeln und den Zucker in einer Schüssel
Gib jetzt die kalte Butter in Stückchen dazu und knete alles solange, bis ein kompakter Teig entsteht
Die Krux ist, dass man den Teig genug lange knetet, bis er homogen ist, aber nicht so lange, dass die Butter zu weich wird. Denn aus dem Teig sollen ja noch die Kipferl geformt werden.
Meine Schwiegermutter hat mich angeleitet, wie der Teig von der Konsistenz her sein sollte. Ich wollte den ja immer wieder in den Kühlschrank stellen – zumindest den Teil, den wir gerade nicht verarbeiten – aber sie hat ganz klar gesagt, dass wir einfach ein bisschen Tempo machen müssen und der Teig nicht gekühlt werden muss. ;-)
Und beruhigend ist, dass man ja die Kipferl am Ende im Puderzucker wälzt und damit auch die nicht so perfekten Guetzli noch gut aussehen. :-)
«Mach dir keine Gedanken, mach einfach», so die Worte meiner Schwiegermama. Und das hab ich dann mit ihr zusammen auch gemacht. Und? Es hat geklappt!
Weiter im Rezept:
Heize den Backofen vor: Heissluft, 150 Grad
Jetzt viertelst du den Teig und rollst aus einem der Stücke eine Rolle
Die Rolle schneidest du in kleinere, etwa gleich grosse Stücke, welche du dann wieder rollst
Diese kleine Rolle formst du dann zu einem Kipferl und legst dieses auf ein mit Backpapier belegtes Blech
Achte darauf, dass du zwischen den Kipferl genug Abstand hältst, denn die gehen beim Backen noch auf.
Sobald du ein Blech voll hast, schiebe es ins obere Drittel und backe die Kipferl für 15 Minuten
Die Guetzli sind fertig, wenn sie nicht mehr weich sind und unten etwas Farbe bekommen haben
Und jetzt kommt der spassige Teil – natürlich nur dann, wenn die Kipferl nicht auseinanderbrechen … Aber das werden sie schon nicht. :-)
Meine Schwiegermutter hatte mir ja gesagt, ich soll einen Bogen Seidenpapier bereit halten und ich fragte mich dann, wieso. Du brauchst das Seidenpapier, um die Kipferl nun zu Vanille-Kipferl zu machen, denn, du erinnerst dich vielleicht, dass du dem Teig gar keine Vanille beigefügt hast.
Also, so geht's nun weiter:
Mische ca. 200 g des aromatisierten Puderzuckers – oder auch normaler Puderzucker – mit den 4 Päckchen Vanillezucker
Nimm den Bogen Seidenpapier – wenn du kein Seidenpapier hast, verwende normales Backpapier – und gib den Puder-Vanille-Zucker drauf
Drücke ihn mit einem Löffel etwas flach
Leg jetzt 4–5 Vanille-Kipferl nebeneinander auf den Puderzucker – achte auf einen guten Abstand
Jetzt kannst du entweder mit einem Esslöffel den Puderzucker von oben und unten über die Vanille-Kipferl streuen und diese mehrmals drehen oder du nimmst den oberen Rand des Seidenpapiers und lässt den Puderzucker mit dessen Hilfe zuerst von oben auf die Vanille-Kipferl fallen und dann hältst du den unteren Rand des Papiers und wiederholst es von unten herauf – im folgenden Video siehst du, wie es gemacht wird
Während dieses Arbeitsschrittes musst du etwas vorsichtig sein, dass die Vanille-Kipferl nicht auseinander brechen.
Wichtig ist, dass du eher zu viel Puderzucker auf den Kipferln lässt, damit das Vanille-Aroma noch einziehen kann – die Vanille-Kipferl sind also bis zum Verzeht eher etwas «überpuderzuckert», aber das macht ja nix. ;-)
Wenn du alle mit Puderzucker versehen hast, lagerst du sie am besten in den Metalldosen und -büchsen, damit sie schön frisch bleiben – Lass sie dir und deinen Lieben schmecken!
Jasnas Weihnachtsguetzli-Rezept für Vanille-Kipferl ist der Anfang einer kleinen Guetzli-Serie. Also sei gespannt, was als nächstes kommt.
Liebe Moni, vielen Dank an Deine Schwiegermama und Dich, dass Ihr das Rezept mit uns teilt!! Die Kipferl sehen fantastisch aus!!! Liebe Grüße, Melanie